Spanisch ist die Muttersprache der Gitarre und dementsprechend ist die Verantwortung des Gitarristen, welcher diese Musik den Menschen nahe bringen möchte. Ganz Spanien steht mehr(im Süden) oder weniger(im Norden) musikalisch unter dem Einfluss von der arabischen Kultur noch aus der Zeit maurischer Besatzung vom 8. bis 15. Jahrhundert. Das sind die eingewanderten Rhythmen und Instrumente, aber auch Musikformen und Aufführungspraxen, die bis heute die iberische Musik prägen. Auch die Gitarre ist ein Nachfolger der arabischen Ud (auch Oud), einer bundlosen Laute aus türkisch-arabischem Raum(daher der Name Laute – al ud).
Bereits die großen spanischen Komponisten, wie Albeniz und Granados haben ihre Klavierstücke größtenteils unter dem Einfluss der Volksmusik, in der Gitarre die größte Rolle spielt, geschrieben. Einige davon, die anerkannterweise auf der Gitarre lebendiger und authentischer klingen, als im Original, präsentiere ich in dieser Auswahl. Die anderen dagegen hören sich vielleicht gar nicht “spanisch“ an, aber genau das macht für mich die Musik dieses Landes aus.
Bei der Programmgestaltung habe ich versucht eine Balance zwischen dem, was man von spanischer Musik erwartet und dem, was man nicht erwartet zu finden. Dabei reisen die Zuhörer in die verschiedenen Regionen dieses so widersprüchlichen Landes und erleben vielleicht eine oder andere Überraschung.