Die Tangokultur entstand um 1880 in Buenos Aires und Umgebung, und ist so vielseitig und widersprüchlich wie das Volk, dass sie hervorgebracht hat. Viele Nationalitäten mit ihren musikalischen Einflüssen spiegeln sich in der Musik aus Argentinien wieder: es sind die Deutschen mit Polka und Marsch, Polen mit Walzer und Mazurka, Franzosen mit Java und Musette, Italiener mit schönen melodischen Canzoni, osteuropäische und sephardischen Juden, Urbevölkerung und natürlich Spanier, die sicherlich den größten Beitrag zur Entstehung des Tangos eingebracht haben. Besondere Rolle spielt dabei die Habanera, die afrokubanischen Ursprung hat und wahrscheinlich nach Argentinien über Spanien gelangt ist. In diesem Programm habe ich versucht die wichtigsten Stationen der Tangogeschichte zu demonstrieren: Formen und Veränderungen, die diese Kunst im Laufe der Zeit genommen hat; Rhythmenvielfalt, die Tangomusik einschließt; und die berühmtesten Hits von großen Musiker aus der Tangogeschichte dürfen natürlich hier auch nicht fehlen.
Ich, als Gitarrist, habe ausgesprochenes Glück, dass gerade mein Instrument, neben dem Bandoneon (der übrigens in Deutschland von Heinrich Band aus Krefeld erfunden wurde), in Argentinien eine sehr große Verbreitung bekommen hat und ist derzeit einer den meistgespielten Instrumenten in Lateinamerika. Deswegen ist die Gitarre das perfekte Medium, um besonders authentisch und facettenreich diese Musik an Zuhörer zu vermitteln.
Kurz gesagt: lassen wir am besten das Instrument und die Musik, die Menschen weltweit in ihren Bann ziehen, für sich selbst sprechen !