Das Konzertprogramm „Alt trifft neu“ war eigentlich gar nicht meine eigene Erfindung, sondern eines Pfarrers aus Brandenburg, der mir angeboten hat alte Musik abwechselnd mit moderner in einem Konzert zu spielen. Aber die Idee, alte ehewürdige Barockklänge mit percussiven Möglichkeiten einer Gitarre zu kombinieren schien mir auch sehr interessant und herausfordernd zu sein, vorausgesetzt, es wird alles auf demselben Instrument dargeboten, um zu demonstrieren, wozu eine ungeschminkte Gitarre fähig ist. Außerdem hat mich Gegenüberstellung von Barockformen, wie Chaconne oder Sarabande, und modernen Rhythmen und Techniken, die damalige Lautenspieler noch nicht erfunden hatten, gereizt.
Zur Barockzeit war es nicht üblich die Laute als Percussion zu nutzen oder um ein anderes Instrument zu imitieren. Man hat die Instrumente viel konventioneller, als heute gespielt. Aber um fair zu bleiben, muss man bemerken, dass die meisten und wichtigsten Spieltechniken damals bereits erfunden wurden. Deshalb klingt die Barockmusik für Menschen heute wie auch damals genauso schön, ausgewogen und nicht mangelhaft.
Die Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, offensichtlich auch die musikalische! Das Programm habe ich so gemischt, dass jedem Barockstück ein zeitgenössisches folgt. Um ein gewisses musikalisches und ästhetisches Gleichgewicht beizubehalten sind die gepaarten Stücke von gegensätzlichem Charakter und einem beschwingten Barocktanz folgt manchmal ein lyrisches Stück von heute, aber meistens ist das Gegenteil der Fall.
Ich hoffe, dass die Gratwanderung gelungen ist und das kontrastreiche Programm den Zuhörern gefallen wird.